m.a.g.
Berlinale. Still from the movie the beast in the jungle

FILM. BERLINALE.THE BEAST IN THE JUNGLE

Lichter, verschwommene Gesichter in der Dunkelheit, Schweiß. Ein Zufluchtsort, wo alle Sorgen draußen bleiben und wo man den Moment lebt, mit seinen Freunden lacht und nie wieder in die wirkliche Welt zurückkehren will. The Best in jungle zieht uns in eine ewige Feier hinein, wo ein Mädchen und ein Junge sich verlieben, jedoch entscheiden Freunde zu bleiben. (Zu unserer Frustration).

Er, hat ein Geheimnis, dass er mit ihr teilt. Er wartet. Wir wissen nicht genau auf was, wir warten mit ihm. Auf etwas Großes, etwas Besonderes. Ab der Hälfte des Filmes spürte ich eine Frustration in mir aufsteigen, die Feier schmeckte nicht mehr so gut wie am Anfang. War das beabsichtigt? Der anfängliche Rausch der Menschlichen Körper in der Dunkelheit wurde zu einem monotonen Zwang der nach Eskapismus schrie, ich fing an mich nach draußen zu sehnen, weg von der Feier, weg von den Lichtern, weg von dem Schweiß der Menschen. Das Geheimnis blieb ein von Verschlossenheit verschleiertes Versprechen das etwas passieren würde und es hält die Spannung, doch man wird müde darauf zu warten, genau wie ihre Hauptdarsteller. Man sieht nach und nach wie diese zwei Personen sich ineinander verlieben, ihre liebe jedoch nie wirklich ausleben. Ab einem Punkt des Filmes wollte ich aufstehen, beide Figuren heftig an den Schultern nehmen, um sie mal richtig durchzuschütteln und zu einer aktiven Rolle zu bewegen. Ihre Passivität kreierte ein unangenehmes Gefühl der Klaustrophobie aus der es keinen Ausweg gab. Mir kam es so vor, als ob das eine bewusste Entscheidung des Regisseurs Patric Chiha war. Die Bilder, die Musik, die Lichter, die Schauspielerische Wiedergabe von Anaïs Demoustier und Tom Mercier  waren wunderbar. Ein Fest für die Augen, aber ein Fest das nie aufhört und weder Ende noch Anfang hat.

 

 

Die Jahre ziehen sich, unsere zwei Liebenden werden älter, das Leben zieht an ihnen vorbei und hält uns unsere eigene Vergänglichkeit vor Augen. Sie mutieren von Tanzenden, zu Beobachtern, von aktiv zu passiv und konfrontieren uns mit unserer eigenen Angst irgendwann Mal nicht mehr mittanzen tu können im chaotischen Tanz des Lebens.

Der Film ist eine freie Adaptation eines Romans von Henry James, welches 1903 veröffentlicht wurde, jetzt bin ich neugierig das Buch zu lesen um zu wissen was mitgenommen wurde aus dieser Zeit.

The Best in the jungle ist ein Film, der sehr viel in mir bewegt hat, und der im Nachgeschmack sogar noch besser schmeckt ist als im Kinosaal. Ich würde jeden ans Herz legen, sich in den tiefen dieses Filmes zu finden und zu verlieren.

 

Words: Daniela Univazo